Den Ärzten überließ er die Verantwortung für seinen Körper, der Schule die Verantwortung für seinen Geist und die Familie nahm ihm die Verantwortung für die Seele ab, um ihn zu einem gefügigen Werkzeug einer gut funktionierenden Gesellschaft zu machen.
Ohne Verantwortung für das eigene Leben verlor er den Bezug zu sich selbst. Nun kann er seiner Intuition nicht mehr vertrauen, die Sprache des Körpers nicht mehr verstehen und hat den Kontakt zur inneren Stimme verloren. Er hat keine Orientierung mehr.
Die Welt präsentiert sich dem modernen Menschen als ein Puzzle mit Millionen Bausteinen, die bunt gemischt, kreuz und quer auf der Spielwiese seines Bewusstseins verteilt sind. Alle Bausteine werden von Spezialisten bewacht. Der Blick ist auf Details gerichtet. Wir schauen in das denkbar Größte, in Galaxien und Universen und auch in das denkbar Kleinste, die Welt der Teilchen.
Der Blick für das Ganze und seine wesentlichen Zusammenhänge jedoch ist abhanden gekommen.
Der Feind des Menschen ist nicht der Mensch. Der wirkliche Feind, der einzige Feind, ist die Unwissenheit.
Das ist ein Auszug aus dem Buch *amo ergo sum – Ich liebe, also bin ich* von Christina Kessler
Mein Großvater hatte es in meiner Kindheit so ausgedrückt: „ Es ist das Schicksal des Wissenden, dabei gelassen zu bleiben.“
Wir ernten was wir säen. Das ist ein Gesetz. Die letzten zwei Jahre haben uns alle gemeinsam und jeden einzelnen immer wieder eingeladen, in die Eigenverantwortung zu gehen. Das bedeutet: Ich bin verantwortlich für meine Gedanken, Gefühle und Taten. Das bedeutet auch: bewusst und achtsam zu säen, wenn ich eine andere oder Neue Ernte haben möchte.